Kurz bevor der beliebte Hase zu Ostern vorbeihoppelt, sind meine Kinder immer ganz aus dem Häuschen. Und weil es ja auch die Osterferien gibt, ergibt Osterzeit = ganz viel Familienzeit. Zugegeben, der Spagat zwischen Familie und Beruf ist für mich auch oft nicht einfach zu meistern – aber umso wichtiger ist mir dann die gemeinsame Zeit mit meinen Liebsten.
Bereits kurz nach Faschingsdienstag – also sobald Luftschlangen, Konfetti, Luftballons & co. aus unserem Haus verbannt wurden – fängt unsere Vorbereitungszeit für Ostern an. Mit schönen Frühlingsblühern wie Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, die wir uns von Blumen Habersohn holen, verschönern wir jedes Jahr unseren Außen- und Innenbereich. Auch die Kindergatschküche wird mit neuen Blümchen aufgehübscht. Und wenn dann auch noch die ersten Schneeglöckchen und Märzenbecher im Garten zu blühen beginnen ist die Freude groß. Endlich können wir wieder mehr Zeit draußen verbringen und die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen.
Viele bunte Farben
„Richtig schöne, bunte Farben!“ – darauf bestehen meine Kinder beim Eierfärben. Die Eier dafür gibt’s vom Lieglhof und für das Färben verwenden wir hauptsächlich die handelsüblichen Farben im Sackerl. Wer es gerne weniger farbintensiv, dafür aber umweltfreundlicher mag, der ist mit Spinat (grün), Rotkraut (blau), oder auch Curcuma (gelb) gut beraten. Man kocht hierbei die Pflanzen für 20–40 Minuten im Wasser und seiht sie danach ab. Im gefärbten Wasser werden die rohen Eier für zehn Minuten hart gekocht. Extra tollen Glanz bringt abschließend eine Politur mit Schmalz oder einer Speckschwarte. Noch das Körbchen mit grünem Ostergras auslegen, die fertigen Eier darauf platzieren und schon sind die ersten Vorbereitungen für den Osterhasen auch schon erledigt.
Osterstrauch aus Palmkätzchen
Auch dieser Brauch darf bei uns Zuhause nicht fehlen. Die Zweige dafür gibt’s entweder am Bauernmarkt, beim Floristen oder selbst gesammelt in der freien Natur bei einem gemeinsamen Spaziergang. Neben dem Klassiker mische ich auch immer gerne den einen oder anderen Korkenzieherzweig dazu.
Selbstgemachte Anhänger
Schon einmal von „Fake Porzellan“ gehört? Eine super Alternative zu Salzteig! Egal ob für Weihnachten, als Geschenkanhänger oder eben für Ostern – die Anhänger sind super einfach herzustellen und auch total langlebig. Man nehme einfach ½ Tasse Speisestärke, 1 Tasse Natron und eine ¾ Tasse Wasser.
Alle Zutaten kommen in einen Topf und werden erhitzt. Nicht wundern wenn es etwas blubbert – das ist ganz normal. Die Masse rührt man ca. 5 Minuten lang um, bis schließlich eine feste Konsistenz entstanden ist. Den Teig gibt man danach zum Abkühlen auf einen Teller und überzieht ihn mit Frischhaltefolie.
Sobald der Teig ausgekühlt ist kann dieser durchgeknetet, ausgerollt und mit den verschiedensten Formen ausgestochen werden. Aber vergiss’ dabei nicht an die Löcher zum Aufhängen! Wir verwenden dazu übrigens Schaschlik Spieße. Danach müssen die Figuren ca. 48 Stunden lang trocknen. Man könnte diese auch backen. Ich persönlich mag aber das strahlend schöne Weiß, welches nur erhalten bleibt, wenn es an der Luft getrocknet wurde. Sind die Figuren trocken, kann man sie mit Acrylfarbe bemalen, Glitzersteinchen darauf platzieren oder mit bunten Tapes bekleben.
Kekse gehen immer
Kekse backen darf bei uns auch zu Ostern nicht fehlen! Dafür reicht uns ein ganz einfacher Mürbteig völlig aus. Die Kinder stechen den Teig mit beliebigen Osterfiguren aus, überziehen sie mit Schokolade überzogen und verzieren die Kekse mit Zuckeraugen und Zuckermund. Eine tolle Nachmittagsbeschäftigung, sollte das Wetter widererwarten einmal nicht so toll sein.
Bärlauchliebe
Wie jedes Jahr sind meine Mädchen auch heuer mit voller Begeisterung dabei, wenn es heißt: “Wir fahren Bärlauch pflücken!“ Aber Vorsicht, bitte dabei unbedingt darauf achten, den Bärlauch nicht mit Maiglöckchen zu verwechseln. Die sind nämlich giftig! Richtiger Bärlauch riecht immer leicht nach Knoblauch und ist auf der Unterseite der Blätter matt. Außerdem hat er einen klar erkennbaren Stiel pro Blatt. Wir sammeln den Bärlauch übrigens gerne entlang der Ybbs, etwas fernab des Weges. Je nach Belieben wird aus dem gepflückten Bärlauch eine Suppe, ein Aufstrich oder Knödel gezaubert. Der Rest kommt ins Gefrierfach. Ich achte aber immer darauf, den Bärlauch ordentlich zu vakuumieren, denn sonst duftet der ganze Gefrierschrank.
Rätselrallye durch den Garten
Mittlerweile ist die Rätselrallye durch den Garten ein fixer Bestandteil unseres Ostersonntags geworden. Um sich die Osternesterl zu verdienen, gilt es für meine Kinder ein paar Rätsel zu lösen. Mit einer Schatzkarte bewaffnet geht es quer durch den Garten, wo zwischen Sträuchern, Bäumen und Steinen am Teich verschiedenste Überraschungen und Aufgaben auf sie warten. Auf den Wegen hat der Osterhase meistens sogar ein paar Süßigkeiten verloren. Sind alle Rätsel gelöst und alle Geschenke gefunden geht’s natürlich sofort ans Auspacken. Ist die größte Aufregung verflogen, wird bei uns nach Herzenslust gebruncht. Ein reichlich gedeckter Tisch, mit Aufstrichen, Ostereiern, Schinken, Käse, Gemüse und frischem Gebäck, lässt keinen Wunsch offen. Den krönenden Abschluss findet unser Ostersonntag mit einem gemeinsamen, ausgiebigen Spaziergang entlang des schönen Ybbsuferweges.
Über den Autor:
Michaela Zechmeister
Mitarbeiterin Stadtmarketing Amstetten
Als gebürtige Amstettnerin kennt Michi fast alles und jeden. Für geselliges Beisammensein, unter anderem in städtischen Gastgärten, und gute Gespräche ist sie immer gern zu haben. Und das noch lieber, wenn es dazu auch guten Spritzwein gibt.
Stadtbücherei Amstetten: Traumjob gefunden
Büchereien: Eine Bereicherung oder längst Schnee von gestern? Alexandra Karner ist vom Bibliothekenwesen definitiv überzeugt. Was die Bibliothekarin dabei so fasziniert, hat sie uns im Interview verraten.
Kaffee und… Kuchen: Im Gespräch mit Florian Riesenhuber
Die Bäckerei Riesenhuber ist in Amstetten einer der bekanntesten Familienbetriebe. Und weil es sich bei Kaffee & Kuchen am besten plaudert, haben wir dem designierten Nachfolger, Florian Riesenhuber, ein paar Fragen zum traditionsreichen Unternehmen gestellt.