E-Sports: der Sport der digitalen Generation. Früher noch belächelt und als Hype verzeichnet, hat sich E-Sport nun längst zu einem Massenphänomen entwickelt. Turniere werden von Millionen Zuschauer:innen mitverfolgt, die direkt vor Ort oder online via Livestream mit ihren Teams mitfiebern. Auch in Österreich hat sich die Szene schön langsam weiterentwickelt. Lukas Tieber, Obmann des Vereins eSports Mostviertel, gibt einen Einblick.

Ich starte gleich mal mit einer – für mich ziemlich verhassten – Aussage: “E-Sport ist ja gar kein Sport.” Wie reagierst du da drauf, wenn du sowas hörst?

Also öfters ist es halt so ein „OK-Boomer“ Moment. E-Sport ist der Sport der nächsten Generation. Um zur Spitze zu gehören braucht es eine enorme kognitive Leistung, eine unvergleichliche Feinmotorik und eine geistige Belastbarkeit und Ausdauer, die man sonst in keinem anderen Sport hat. Ein E-Sportler in verbrennt in einem Game, das 40 Minuten dauert, unglaublich viele Kalorien. Das liegt daran, dass das Gehirn dabei unglaublich viele Nährstoffe verbraucht und es nun mal der „Muskel“ ist, der beim E-Sport belastet wird wie sonst nie im Leben. Nicht mal bei einer Blitzpartie Schach, bei der man innerhalb von 4 Minuten ein Ergebnis am Brett erzielen muss, wird unser Denkvermögen so sehr gefordert.

Könntest du dir dann vorstellen, E-Sportler als Beruf auszuüben? Oder ist dir das zu riskant? Es tauchen ja gefühlt jedes Jahr bessere Gamer:innen auf der Bildfläche auf.

Viele von uns träumen schon davon, E-Sportler:in zu werden, aber ich persönlich hatte schon immer mehr Interesse an dem „Rundherum“, also an der Organisation von E-Sports bezogenen Events.

Gab es dann auch einen speziellen Auslöser für dich, wodurch du beschlossen hast einen E-Sports Verein zu gründen?

Ja, die Story erzähle ich gerne! Es war im Oktober 2019, als mein Bruder und ich uns zum Public Viewing der League of Legends Meisterschaft in St. Pölten anmelden wollten und realisierten, dass in St. Pölten gar kein Public Viewing mehr stattfinden wird. Also haben wir uns dazu entschlossen, einfach ein eigenes Event in Amstetten zu veranstalten. Mit etwas Hilfe von Günther Sterlike ist uns das auch sehr gut gelungen und daraus hat sich dann der Verein entwickelt.

Und wie groß ist der Verein mittlerweile bzw. welche „Voraussetzungen“ braucht es um beitreten zu können?

Die Größe ist „Ansichtssache“ – je nachdem, ob man die über 500 Personen online Community dazuzählt, welche wir jeden Sonntag auf unserem Vereinsabend bespielen, oder die 20 Personen, welche eingeschriebene zahlende Mitglieder sind.

Die Voraussetzung, um bei uns dabei zu sein, ist einfach Games-affin zu sein. 🙂 Ganz gleich ob das PC- oder Konsolengames sind. Sogar Brettspiele und Pen&Paper wie z.B. D&D gibt es bei uns.

Was zockt ihr dann hauptsächlich?

Kurze Antwort: League of Legends!

Lange Antwort: Alles worauf die Community so Lust hat. Also Rocket League, Super Smash, Rainbow, CD:GO, Ultimate Chicken Horse, Valorant, Bloons TD, Terraria, … Und so weiter und so fort.

Wollt ihr für eines der Games auch ein professionelles Stammteam zusammenstellen um dann bei (inter)nationalen Turnieren teilnehmen zu können?

Oh, das ist bereits der Fall. 😉

Unser League of Legends-Team hat an der Prime League im Winter Split teilgenommen. Natürlich werden das in Zukunft noch mehr Teams in verschiedenen Spielen werden.

Stichwort Turniere: ihr habt ja selber schon einige Events abgehalten. Wie finanziert ihr eure Preise, die Location, das gesamte Set-Up, Equipment und einfach alles was so dazu gehört?

Ganz einfach, Sponsoring! Jugendliche im Alter von 14 – 25 Jahre sind eine unglaublich attraktive Zielgruppe für Sponsoren.

Wie sieht eigentlich die Gaming-Szene (nicht nur professionell, auch hobby-mäßig) in/rund um Amstetten aus?

Also hobbymäßig unglaublich stark, sehr viele Jugendliche zocken und in der Zeit der Lockdowns war das auch die beste Möglichkeit, sich online zu treffen. Professionell gibt es natürlich immer nur einzelne und leider ist eSport in Österreich noch nicht so weit, dass man damit das große Geld verdienen kann. Als Content Creator schaut es dahingegen wieder anders aus. Beispielsweise verdient der YouTuber „MarkoKC“ seinen Lebensunterhalt mit seinen Videos, wohnt in Amstetten und war kürzlich auch auf unserer Gaming Party.

Und gibt es in der Nähe auch „Konkurrenz“, evtl. andere Vereine o.Ä.?

Konkurrenz würde ich nicht sagen. In Haag gibt es z.B. eine berühmte LAN oder in Ybbs das Raven eSport House. Aber nichts, was uns jetzt unsere Community streitig macht, sondern wenn dann eher bestärkt!

Zum Schluss noch die Fragen aller Fragen: Team X-Box, Team Playstation oder PC Masterrace?

Hehe, sehr gute Frage! Ich bin ganz klar Team PC, denn am PC kann man alles spielen. Aber bei uns im Verein gibt’s natürlich alles.

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Über den Autor:

Lisa Hammerl

Mitarbeiterin Stadtmarketing Amstetten

Lisa kann man sehr schnell an ihren zwei Signature Phrases „Oh mein Gott“ und „Oida wirklich“ erkennen. Die betont sie nämlich immer in der gleichen Tonlage. Zu ihren Lieblingsgetränken und Grundnahrungsmitteln zählen Gin Tonic und Berliner Luft, was auch ganz gut zu ihrem Lebensmotto „Tu dein Leben genießen!“ passt.

Wir sind übersiedelt!

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